Ein »Mobilitätskonzept« für unseren Kiez!

Worum es geht

Werfen wir einen Blick rechts auf den Kartenausschnitt.

Wir sehen die Wohnblöcke im Bereich des Wilmersdorfer Südens,
umgrenzt von den Hauptverkehrsstraßen.

Wie lässt sich dieser Wohnbereich weiter beruhigen und noch lebenswerter gestalten?

  • Vor allem dadurch, dass Durchgangs- und Schleichverkehr verhindert werden. Gleichzeitig sollte für die Anwohner und Gewerbetreibenden die Erreichbarkeit gesichert oder sogar verbessert werden. 

  • Wie kann die Mobilität für Fußgänger und Radfahrer erleichtern? Und wie lassen sich die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs noch verbessern?

Und was hat das alles mit Superblöcken oder Kiezblöcken zu tun, wovon oft die Rede ist?

Damit sind wir mitten drin im Thema.

Kiezblock_Grenzen

Klären wir erst einmal die Begriffe…

Bei diesem Thema geistern mehrere Begriffe durch die Diskussion: Superblocks, Kiezblöcke und Mobilitätskonzepte. Gehen wir sie der Reihe nach durch:

  • Superblock: Das ist der historisch älteste der Begriffe. Und der führt uns nach Barcelona. Dort verfolgte man eine völlig neue Planungsidee: Man nannte eine Ansammlung von Wohnblöcken »Superblock« (also: „mehrere Blöcke gleich ein Superblock“) und versuchte, durch einfache bauliche Eingriffe, z.B. die Sperrung einer Kreuzung, den Durchgangsverkehr im Innenbereich zu reduzieren und das Gebiet so zu beruhigen.

  • Kiezblock: Das ist eigentlich nur eine Eindeutschung des Begriffes »Superblock«. Genauer gesagt eine Übertragung ins »Berlinische«: In Berlin nämlich sind bereits über 70 Kiezblöcke in Vorbereitung oder beschlossen, über 10 davon in der Umsetzung. Unser Kiez, wie er in der obigen Karte von den Hauptstraßen umschlossen wird, wäre dann ein Super- bzw. Kiezblock.

  • Mobilitätskonzept: Dieser Begriff wird in Teilen Berlins, auch in Charlottenburg-Wilmersdorf, den anderen vorgezogen. Man will damit sagen: Es geht nicht allein um eine »rein bauliche« Maßnahme (etwas »blocken wollen«). Es geht auch um die Aufwertung der Wohn- und Lebensqualität, um bessere Mobilitätsangebote für alle, mehr Klimaschutz. Insgesamt will man mehr mit Konzepten und Abläufen arbeiten: Bürger beteiligen, Situation und Probleme erfassen, Lösungen entwickeln, Ergebnisse diskutieren.

Was soll erreicht werden?

Mobilitätskonzepte haben folgende Ziele:

  • Klimaschutz und -anpassung: Autoverkehr reduzieren, andere Verkehrsmittel stärken, mehr Sicherheit und Komfort für Fußgänger und Radfahrer, Verkehr CO2-neutral gestalten, Stadt und Grün »wetterfest« machen, z.B. durch Bodenentsiegelung

  • Mobilität: Kürzere Wege des Alltags vereinfachen und sicherer machen, für längere Wege den Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖPNV) stärken

  • Lebensqualität: Lärm- und Schadstoffbelastungen vermindern, Straßen und Plätze einladender gestalten, Nachbarschaftsbeziehungen und -kontakte fördern

Worauf ist zu achten?

Bei Mobilitätskonzepten sollen folgende Prinzipien mit Vorrang verfolgt werden:

  • Der überörtliche Kfz-Verkehr soll auf den umfließenden Hauptverkehrsstraßen gebündelt, Schleichwege durch den Innenbereich des Kiezblocks unterbunden werden. Private Kfz sollen ihre Ziele im Gebiet weiter erreichen können, müssen aber möglicherweise andere Wege nutzen. Es wird weniger Stellplätze geben, da deren Flächen für andere Zwecke gebraucht werden.

  • Es muss sichergestellt werden, dass Polizei und Rettungsdienste, Gewerbetreibende und Dienstleister ihre Ziele im Gebiet erreichen können.

  • Bei allen maßnahmen im Kiez gilt: Vorrang für die Belange des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV.

Wie wird das umgesetzt? Und was ist ein »Modalfilter«?

Um die Idee des Mobilitätskonzeptes zu verstehen, gehen wir jetzt weg vom konkreten Beispiel, also unserem Kiez, hin zu einem modellhaften Beispiel.

Das nebenstehende Bild zeigt solch einen modellhaften Kiezblock. Ein Kiezblock sollte mindestens vier Wohnblöcke umfassen, in diesem Falle sind es sieben, und in der Regel von Hauptstraßen oder anderen Barrieren (Wald, Wasser usw.) begrenzt sein.

An zwei Stellen (1 und 2) gibt es im Block Durchgangssperren. Damit wird der Bereich in drei Teilbereiche gegliedert. Zusätzlich gibt es einen Stadtplatz (2) und eine Einbahnstraße (3). 

Durch die Sperren darf nicht jede Art von Verkehr. In der Regel nur ÖPNV, Fuß- und Radverkehr. Die Sperren wirken also wie Filter, die nur bestimmte Arten von Verkehr durchlassen. Und »Art« heißt im Latenischen »Modus«. Somit sind solche Sperren »Modalfilter« Sie filtern, je nach Bauweise, mehr oder weniger Arten von Verkehr.

Im Ergebnis wird der Kiezblock in mehrere sogenannte »Anliegerzonen« gegliedert (in der Zeichnung an den drei Farben zu erkennen). In jede Anliegerzone kann man mit allen Verkehrsmitteln von den Hauptstraßen hinein- und dorthin wieder hinausfahren und erreicht alle Orte in der Zone. Aber nicht jeder kann beliebig von Anliegerzone zu Anliegerzone wechseln. Letztendlich wird Schleichverkehr unterbunden. Eine Anliegerzone sollte an mindestens zwei Stellen mit dem Netz der Hauptstraßen verbunden sein. So können Fahrzeuge in Schleifenform die Zone durchfahren und Wenden der Fahrzeuge wird vermieden.

Skizze Modalfilter

Diagonalfilter (1 und 2) lassen sich in lineare (1) und flächige (2) unterscheiden. Ein Diagonalfilter kann durch Poller aber auch durch Bepflanzungen oder Aufpflasterungen erreicht werden. Im Falle eines fächigen Diagonalfilters kann durch Umwidmung von Straßenland ein Stadtplatz entstehen. Mit mechanisch umlegbaren Pollern wird der Zugang für Rettungsfahrzeuge ermöglicht.

Mit Hlfe von Einbahnstraßen innerhalb der Zonen können Verkehrsströme gelenkt werden, Radverkehr ist jedoch in beide Richtungen möglich. Im Beispiel sorgt die Einbahnstraße (3) dafür, dass die Ampelkreuzung unten rechts von Kfz nicht umfahren werden kann.

Auch eine Straßenumwidmung (2) kann wie ein Modalfilter wirken, wenn der umgewidmete Bereich ausschließlich von Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV genutzt werden darf. Eine zeitliche Freigabe für Kfz, etwa für anliegendes Gewerbe, ist immer möglich.

Wird weiter ergänzt.

Ein »Mobilitätskonzept« für unseren Kiez!

Worum es geht 

Werfen wir einen Blick rechts auf den Kartenausschnitt.

Wir sehen die Wohnblöcke im Bereich des Wilmersdorfer Südens, umgrenzt von den Hauptverkehrsstraßen.

Lässt sich ein solcher Bereich weiter aufwerten und beruhigen?

  • Vor allem dadurch, dass Durchgangs- und Schleichverkehr verhindert werden? Gleichzeitig für die Anwohner und Gewerbetreibenden die Erreichbarkeit gesichert oder sogar verbessert wird? 

  • Durch welche Maßnahmen lassen sich die Mobilität für Fußgänger und Radfahrer erleichtern? Und wie lässt sich der öffentlichen Nahverkehr fördern?

Und was hat das alles mit Superblöcken oder Kiezblöcken zu tun?

Damit sind wir mitten drin im Thema.

Kiezblock_Grenzen

Klären wir erst einmal die Begriffe…

Bei diesem Thema geistern mehrere Begriffe durch die Diskussion: Superblocks, Kiezblöcke und Mobilitätskonzepte. Gehen wir sie der Reihe nach durch:

  • Superblock: Das ist der historisch älteste der Begriffe. Und der führt uns nach Barcelona. Dort verfolgte man eine völlig neue Planungsidee: Man nannte eine Ansammlung von Wohnblöcken »Superblock« (also: „mehrere Blöcke gleich ein Superblock“) und versuchte, durch einfache bauliche Eingriffe, z.B. die Sperrung einer Kreuzung, den Durchgangsverkehr im Innenbereich zu reduzieren und das Gebiet so zu beruhigen.

  • Kiezblock: Das ist eigentlich nur eine Eindeutschung des Begriffes »Superblock«. Genauer gesagt eine Übertragung ins »Berlinische«: In Berlin nämlich sind bereits über 70 Kiezblöcke in Vorbereitung oder beschlossen, über 10 davon in der Umsetzung. Unser Kiez, wie er in der obigen Karte von den Hauptstraßen umschlossen wird, wäre dann ein Super- bzw. Kiezblock.

  • Mobilitätskonzept: Dieser Begriff wird in Teilen Berlins, auch in Charlottenburg-Wilmersdorf, den anderen vorgezogen. Man will damit sagen: Es geht nicht allein um eine »rein bauliche« Maßnahme (etwas »blocken wollen«). Es geht auch um die Aufwertung der Wohn- und Lebensqualität, um bessere Mobilitätsangebote für alle, mehr Klimaschutz. Insgesamt will man mehr mit Konzepten und Abläufen arbeiten: Bürger beteiligen, Situation und Probleme erfassen, Lösungen entwickeln, Ergebnisse diskutieren.

Was soll erreicht werden?

Mobilitätskonzepte haben folgende Ziele:

  • Klimaschutz und -anpassung: Autoverkehr reduzieren, andere Verkehrsmittel stärken, mehr Sicherheit und Komfort für Fußgänger und Radfahrer, Verkehr CO2-neutral gestalten, Stadt und Grün »wetterfest« machen, z.B. durch Bodenentsiegelung

  • Mobilität: Kürzere Wege des Alltags vereinfachen und sicherer machen, für längere Wege den Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖPNV) stärken

  • Lebensqualität: Lärm- und Schadstoffbelastungen vermindern, Straßen und Plätze einladender gestalten, Nachbarschaftsbeziehungen und -kontakte fördern

Worauf ist zu achten?

Bei Mobilitätskonzepten sollen folgende Prinzipien mit Vorrang verfolgt werden:

  • Der überörtliche Kfz-Verkehr soll auf den umfließenden Hauptverkehrsstraßen gebündelt, Schleichwege durch den Innenbereich des Kiezblocks unterbunden werden. Private Kfz sollen ihre Ziele im Gebiet weiter erreichen können, müssen aber möglicherweise andere Wege nutzen. Es wird weniger Stellplätze geben, da deren Flächen für andere Zwecke gebraucht werden.

  • Es muss sichergestellt werden, dass Polizei und Rettungsdienste, Gewerbetreibende und Dienstleister ihre Ziele im Gebiet erreichen können.

  • Bei allen maßnahmen im Kiez gilt: Vorrang für die Belange des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV.

Wie wird das umgesetzt?
Und was ist ein »Modalfilter«?

Um die Idee des Mobilitätskonzeptes zu verstehen, gehen wir jetzt weg vom konkreten Beispiel, also unserem Kiez, hin zu einem modellhaften Beispiel.

Das nebenstehende Bild zeigt solch einen modellhaften Kiezblock. Ein Kiezblock sollte mindestens vier Wohnblöcke umfassen, in diesem Falle sind es sieben, und in der Regel von Hauptstraßen oder anderen Barrieren (Wald, Wasser usw.) begrenzt sein.

An zwei Stellen (1 und 2) gibt es im Block Durchgangssperren. Damit wird der Bereich in drei Teilbereiche gegliedert. Zusätzlich gibt es einen Stadtplatz (2) und eine Einbahnstraße (3). 

Skizze Modalfilter

Durch die Sperren darf nicht jede Art von Verkehr. In der Regel nur ÖPNV, Fuß- und Radverkehr. Die Sperren wirken also wie Filter, die nur bestimmte Arten von Verkehr durchlassen. Und »Art« heißt im Latenischen »Modus«. Somit sind solche Sperren »Modalfilter« Sie filtern, je nach Bauweise, mehr oder weniger Arten von Verkehr.

Im Ergebnis wird der Kiezblock in mehrere sogenannte »Anliegerzonen« gegliedert (in der Zeichnung an den drei Farben zu erkennen). In jede Anliegerzone kann man mit allen Verkehrsmitteln von den Hauptstraßen hinein- und dorthin wieder hinausfahren und erreicht alle Orte in der Zone. Aber nicht jeder kann beliebig von Anliegerzone zu Anliegerzone wechseln. Letztendlich wird Schleichverkehr unterbunden. Eine Anliegerzone sollte an mindestens zwei Stellen mit dem Netz der Hauptstraßen verbunden sein. So können Fahrzeuge in Schleifenform die Zone durchfahren und Wenden der Fahrzeuge wird vermieden.

Diagonalfilter (1 und 2) lassen sich in lineare (1) und flächige (2) unterscheiden. Ein Diagonalfilter kann durch Poller aber auch durch Bepflanzungen oder Aufpflasterungen erreicht werden. Im Falle eines fächigen Diagonalfilters kann durch Umwidmung von Straßenland ein Stadtplatz entstehen. Mit mechanisch umlegbaren Pollern wird der Zugang für Rettungsfahrzeuge ermöglicht.

Mit Hlfe von Einbahnstraßen innerhalb der Zonen können Verkehrsströme gelenkt werden, Radverkehr ist jedoch in beide Richtungen möglich. Im Beispiel sorgt die Einbahnstraße (3) dafür, dass die Ampelkreuzung unten rechts von Kfz nicht umfahren werden kann.

Auch eine Straßenumwidmung (2) kann wie ein Modalfilter wirken, wenn der umgewidmete Bereich ausschließlich von Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV genutzt werden darf. Eine zeitliche Freigabe für Kfz, etwa für anliegendes Gewerbe, ist immer möglich.

Wird weiter ergänzt.

Ein »Mobilitätskonzept«
für unseren Kiez!

Worum es geht

Werfen wir einen Blick  auf den Kartenausschnitt unten.

Wir sehen die Wohnblöcke im Bereich des Wilmersdorfer Südens,
umgrenzt von den Hauptverkehrsstraßen.

Kiezblock_Grenzen

Wie lässt sich dieser Wohnbereich weiter beruhigen und noch lebenswerter gestalten?

  • Vor allem dadurch, dass Durchgangs- und Schleichverkehr verhindert werden. Gleichzeitig sollte für die Anwohner und Gewerbetreibenden die Erreichbarkeit gesichert oder sogar verbessert werden. 

  • Wie kann die Mobilität für Fußgänger und Radfahrer erleichtern? Und wie lassen sich die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs noch verbessern?

Und was hat das alles mit Superblöcken oder Kiezblöcken zu tun, wovon oft die Rede ist?

Damit sind wir mitten drin im Thema.

Klären wir erst einmal die Begriffe…

Bei diesem Thema geistern mehrere Begriffe durch die Diskussion: Superblocks, Kiezblöcke und Mobilitätskonzepte. Gehen wir sie der Reihe nach durch:

  • Superblock: Das ist der historisch älteste der Begriffe. Und der führt uns nach Barcelona. Dort verfolgte man eine völlig neue Planungsidee: Man nannte eine Ansammlung von Wohnblöcken »Superblock« (also: „mehrere Blöcke gleich ein Superblock“) und versuchte, durch einfache bauliche Eingriffe, z.B. die Sperrung einer Kreuzung, den Durchgangsverkehr im Innenbereich zu reduzieren und das Gebiet so zu beruhigen.

  • Kiezblock: Das ist eigentlich nur eine Eindeutschung des Begriffes »Superblock«. Genauer gesagt eine Übertragung ins »Berlinische«: In Berlin nämlich sind bereits über 70 Kiezblöcke in Vorbereitung oder beschlossen, über 10 davon in der Umsetzung. Unser Kiez, wie er in der obigen Karte von den Hauptstraßen umschlossen wird, wäre dann ein Super- bzw. Kiezblock.

  • Mobilitätskonzept: Dieser Begriff wird in Teilen Berlins, auch in Charlottenburg-Wilmersdorf, den anderen vorgezogen. Man will damit sagen: Es geht nicht allein um eine »rein bauliche« Maßnahme (etwas »blocken wollen«). Es geht auch um die Aufwertung der Wohn- und Lebensqualität, um bessere Mobilitätsangebote für alle, mehr Klimaschutz. Insgesamt will man mehr mit Konzepten und Abläufen arbeiten: Bürger beteiligen, Situation und Probleme erfassen, Lösungen entwickeln, Ergebnisse diskutieren.

Was soll erreicht werden?

Mobilitätskonzepte haben folgende Ziele:

  • Klimaschutz und -anpassung: Autoverkehr reduzieren, andere Verkehrsmittel stärken, mehr Sicherheit und Komfort für Fußgänger und Radfahrer, Verkehr CO2-neutral gestalten, Stadt und Grün »wetterfest« machen, z.B. durch Bodenentsiegelung

  • Mobilität: Kürzere Wege des Alltags vereinfachen und sicherer machen, für längere Wege den Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖPNV) stärken

  • Lebensqualität: Lärm- und Schadstoffbelastungen vermindern, Straßen und Plätze einladender gestalten, Nachbarschaftsbeziehungen und -kontakte fördern

Worauf ist zu achten?

Bei Mobilitätskonzepten sollen folgende Prinzipien mit Vorrang verfolgt werden:

  • Der überörtliche Kfz-Verkehr soll auf den umfließenden Hauptverkehrsstraßen gebündelt, Schleichwege durch den Innenbereich des Kiezblocks unterbunden werden. Private Kfz sollen ihre Ziele im Gebiet weiter erreichen können, müssen aber möglicherweise andere Wege nutzen. Es wird weniger Stellplätze geben, da deren Flächen für andere Zwecke gebraucht werden.

  • Es muss sichergestellt werden, dass Polizei und Rettungsdienste, Gewerbetreibende und Dienstleister ihre Ziele im Gebiet erreichen können.

  • Bei allen maßnahmen im Kiez gilt: Vorrang für die Belange des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV.

Wie wird das umgesetzt?
Und was ist ein »Modalfilter«?

Um die Idee des Mobilitätskonzept zu verstehen, gehen wir jetzt weg vom konkreten Beispiel, also unserem Kiez, hin zu einem modellhaften Beispiel.

Die folgende Skizze zeigt solch einen modellhaften Kiezblock.

Skizze Modalfilter

Ein Kiezblock sollte mindestens vier Wohnblöcke umfassen, in diesem Falle sind es sieben, und in der Regel von Hauptstraßen oder anderen Barrieren (Wald, Wasser usw.) begrenzt sein.

An zwei Stellen (1 und 2) gibt es im Block Durchgangssperren. Damit wird der Bereich in drei Teilbereiche gegliedert. Zusätzlich gibt es einen Stadtplatz (2) und eine Einbahnstraße (3). 

Durch die Sperren darf nicht jede Art von Verkehr. In der Regel nur ÖPNV, Fuß- und Radverkehr. Die Sperren wirken also wie Filter, die nur bestimmte Arten von Verkehr durchlassen. Und »Art« heißt im Latenischen »Modus«. Somit sind solche Sperren »Modalfilter« Sie filtern, je nach Bauweise, mehr oder weniger Arten von Verkehr.

Im Ergebnis wird der Kiezblock in mehrere sogenannte »Anliegerzonen« gegliedert (in der Zeichnung an den drei Farben zu erkennen). In jede Anliegerzone kann man mit allen Verkehrsmitteln von den Hauptstraßen hinein- und dorthin wieder hinausfahren und erreicht alle Orte in der Zone. Aber nicht jeder kann beliebig von Anliegerzone zu Anliegerzone wechseln. Letztendlich wird Schleichverkehr unterbunden. Eine Anliegerzone sollte an mindestens zwei Stellen mit dem Netz der Hauptstraßen verbunden sein. So können Fahrzeuge in Schleifenform die Zone durchfahren und Wenden der Fahrzeuge wird vermieden.

Diagonalfilter (1 und 2) lassen sich in lineare (1) und flächige (2) unterscheiden. Ein Diagonalfilter kann durch Poller aber auch durch Bepflanzungen oder Aufpflasterungen erreicht werden. Im Falle eines fächigen Diagonalfilters kann durch Umwidmung von Straßenland ein Stadtplatz entstehen. Mit mechanisch umlegbaren Pollern wird der Zugang für Rettungsfahrzeuge ermöglicht.

Mit Hlfe von Einbahnstraßen innerhalb der Zonen können Verkehrsströme gelenkt werden, Radverkehr ist jedoch in beide Richtungen möglich. Im Beispiel sorgt die Einbahnstraße (3) dafür, dass die Ampelkreuzung unten rechts von Kfz nicht umfahren werden kann.

Auch eine Straßenumwidmung (2) kann wie ein Modalfilter wirken, wenn der umgewidmete Bereich ausschließlich von Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV genutzt werden darf. Eine zeitliche Freigabe für Kfz, etwa für anliegendes Gewerbe, ist immer möglich.

Wird weiter ergänzt.